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Moskitos als Meditationsobjekt: Ich mach mich dann mal auf den Weg

Der Autor und ehemalige Industriemanager Herb Stumpf nimmt uns in seinem neuen Buch Ich mach mich dann mal auf den Weg mit auf ein zehntägiges Vipassana-Retreat in Asien: Es braucht eine handfeste Krise mit Burn-out, damit der Protagonist Thomas Schmidt, ein vielbeschäftigter Manager mit gescheiterter Beziehung, sein Leben hinterfragt. Anstatt für eine deutsche Klinik entscheidet er sich für eine Auszeit im Ausland und landet in einem buddhistischen Kloster in Thailand. Das strenge Schweigegebot, die gnadenlos frühen Aufstehzeiten und das endlose Meditieren stellen eine echte Herausforderung für den erklärten Agnostiker und eher nicht spirituellen Icherzähler dar. Zumal er wenig Verständnis dafür hat, dass man z.B. die allgegenwärtigen und überaus lästigen Moskitos nur verscheuchen, nicht aber erschlagen darf, damit die Vögel nicht verhungern müssen. Doch die Tage im Kloster verändern seine Einstellung zum Leben langsam und nachhaltig und ermöglichen ihm schließlich einen echten Neuanfang. Der witzig geschriebene und offenbar stark autobiografisch geprägte Roman nimmt den Leser genauso mit in die Enge der Schlafzelle wie zu den Meditationen, den Yoga-Übungen und den Unterweisungen im Buddhismus und lässt seinen Protagonisten in Tagebuchform seine Gedanken und Gefühle mit uns teilen. Ganz nebenbei erfahren wir so sehr viel über die Lehre Buddhas, über das Leben und über uns selbst. Eine kurzweilige Lektüre mit Tiefgang.

Herb Stumpf
Ich mach mich dann mal auf den Weg
Meine Auszeit bei den Buddhisten
Scorpio Verlag 2021
18,00 EUR

Cover des Buches Ich mach mich dann mal auf den Weg von Herb Stumpf
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