Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde und für deren Leistungen Männer Auszeichnungen und Beifall bekamen: Forscherinnen, deren Errungenschaften nicht anerkannt wurden, wie die britische Biochemikerin Rosalind Franklin, deren Arbeit maßgeblich zur Entschlüsselung der DNA-Struktur beigetragen hat. Wie sie erhielt auch die Kernphysikerin Lise Meitner keinen Nobelpreis, dafür aber ihr Kollege Otto Hahn. Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker sind im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten.
Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler in Beklaute Frauen ihre Geschichten und zeigt, wer diese Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute sehr vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit auch heute noch ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie blockiert.
Leonie Schöler
Beklaute Frauen
Penguin Verlag 2024
EUR 22,00