Die Macht der Bilder: Ein OM für alle Fälle

Manch einer kennt bereits das Gesicht des Mönchs Petit Bambou von der gleichnamigen Meditations-App. Nun haben die Macher ein reich illustriertes Buch herausgebracht, das denselben Anspruch hat wie die App: die Praxis anhand von Bildern leicht und spielerisch zu vermitteln. Diese sind verknüpft mit kurz gehaltenen Anleitungen und praxisorientiert ohne religiösen Ballast. Sie beginnen beim Körper und der Atmung und enden mit der Öffnung des Gewahrseins und des Herzens. Die Stärke des Buchs liegt in seiner Bildsprache: Bilder bleiben leichter in Erinnerung und lassen sich im Alltag einfacher ins Bewusstsein rufen als ein Sachverhalt oder eine Anleitung. Man begegnet in der bunten Sammlung zwar auch Altbekanntem wie dem Wasserfall oder der Rosine, aber auch Neuem wie der Zwiebel, die sich mit ihren vielen Schichten die Rollen veranschaulicht, in die unser Ego im Alltag hineinschlüpft, sich aber auch schälen lässt, bis nichts mehr übrig ist. Oder dem Seestern, der daran erinnert, nach einer Sitzung alle Glieder von sich zu strecken. Das Buch dürfte vor allem jenen Menschen eine Freude bereiten, die eine Meditationspraxis ohne Kopfhörer bevorzugen oder schlicht mit der App-Kultur nicht vertraut sind.