Das kleine Buch beginnt mit einer verblüffenden Einsicht: Auch Kommunikation ist Nahrung. Was wir in Gesprächen oder über Medien aufnehmen, wirkt auf unseren Geist, aber auch auf unseren Körper und unsere Beziehungen. Wir sprechen etwa von einer „vergifteten Atmosphäre“. Aber wie kommunizieren wir nahrhaft miteinander? Thich Nhat Hanh stellt keine komplizierte Kommunikationstheorie vor, seine Hinweise sind ganz einfach – Schwierigkeiten gibt es dann auf dem Weg der Umsetzung, für den der Zen-Lehrer ebenso einfache Hinweise gibt. Die Basis und Voraussetzung für gelingende Verständigung – egal ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder bei Friedensverhandlungen – sieht er in unserer Kommunikation mit uns selbst: Wissen wir, was in uns vorgeht? Durch Atemmeditation, Nicht-Denken und Spazierengehen kann ein Raum entstehen, das wahrzunehmen. Dann können wir es auch anderen mitteilen. Und entdecken, wie sich das, wovor wir uns am meisten fürchten und oft unwillkürlich verschließen, durch Zuwendung verwandelt. So wird es uns auch möglich, Verantwortung zu übernehmen; wir kennen unseren Anteil und können hier ansetzen. Was wir anderen sagen, ist immerhin ein ganz wesentlicher Teil dessen, was wir in die Welt geben – und was auch nach unserem Tod noch weiterwirkt.
Thich Nhat Hanh
achtsam sprechen, achtsam zuhören
Knaur 2019
EUR 8,99
