Ein Buch, das einen von der ersten Seite an in seinen Bann schlägt: Durch einen Satz und ein Bild – beide ganz schlicht und zugleich ungemein treffend – ist man wieder vier … oder acht … oder 24 Jahre alt. Oder auch 96, ein Alter, das man noch vor sich hat. Wie die Autorin Heike Faller und der Illustrator Valerio Vidali, und doch gelingt es ihnen, sich und die Leser in die Zukunft zu versetzen. So hält man ein Lebensbilderbuch in Händen, in dem man sich auf jeder Seite selbst begegnet und zugleich sehr klar spürt, was wesentlich ist. Und wie sich die Wahrnehmung verändert, der Horizont weitet, ganz erstaunliche Dinge selbstverständlich werden … um vielleicht eines Tages wieder höchst erstaunlich zu werden. Das hat die Autorin nicht alles aus eigener Erfahrung geschöpft, wie sie am Ende in einem kurzen Text erzählt, sondern aus vielen Gesprächen mit ganz unterschiedlichen Menschen. Das Buch schließt mit der Anregung, es fortzusetzen: mit einem Menschen darüber zu sprechen, was einige der Sätze für ihn bedeuten. „Vielleicht abends vor dem Einschlafen, wenn man mit seinen Eltern oder Großeltern über solche Dinge spricht.“ Wenn man die Buchdeckel schließt, ist man für eine Weile wie verzaubert.
Heike Faller, Valerio Vidali
Hundert
Kein & Aber 2018
EUR 20,00
