Trennungskinder: Aufschrei

Eine Familie mit Kindern. Die Eltern trennen sich. 2018 kam das etwa 75.000 Mal vor. Oft geht zumindest ein Elternteil wieder eine Beziehung ein und eine Patchworkfamilie entsteht. War das noch vor 50 Jahren eine gesellschaftlich schwierige Situation, erscheint es heute normal. In ihrem Buch mit dem sprechenden Titel Aufschrei erzählt Zela Sol von ihren eigenen Erfahrungen: Selbst ein Trennungskind, ist sie als Erwachsene die Stiefmutter der Kinder gleich zweier Partner. Auf sehr persönliche und schonungslose Weise legt sie darin die Schattenseiten dieser Familienform offen. Bei ihr selbst ist es ein immenser Schmerz, vor allem auch, weil sich der Vater nach der Trennung entzogen hat. Sie macht deutlich: Ein heilsamer Umgang geht über Ehrlichkeit, vor allem sich selbst gegenüber, und Raum für die Gefühle aller Beteiligten, ganz besonders der Kinder. So sehr sich auch alle bemühen, sie stehen in der Spannung, ihren Platz in der neuen Konstellation zu finden, mit den neuen Familienmitgliedern eine gute Beziehung aufzubauen und sich selbst treu zu bleiben. Aufschrei erzählt vom Scheitern und Gelingen angesichts dieser Riesenherausforderung und der überraschenden Stärke von Kindern, die oft überstrapaziert wird, weil die Erwachsenen sie allein lassen. Es enthält eine Fülle von Anregungen sowohl für inzwischen erwachsene Trennungskinder als auch für Patchworkfamilienmitglieder.