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Das Prinzip der radikalen Mitte: Zwischen Gut und Böse

„Jede philosophische Frage, die so dunkel und ungewiss ist, dass die menschliche Vernunft sie nicht mit Bestimmtheit zu entscheiden weiß, scheint ganz natürlich zum Dialog und Gesprächsstil zu führen“, schrieb einst der schottische Aufklärer David Hume. Kein Wunder also, dass Markus Gabriel und Gert Scobel in ihrem Werk Zwischen Gut und Böse die Dialogform gewählt haben, denn gerade zwischen diesen archetypischen Polen gibt es unzählige Möglichkeiten. Entsprechend weit spannen die beiden Philosophen ihre Gedanken: Anknüpfend an Traditionen der guten Lebenspraxis und an abendländische und asiatische Denkwege gehen sie der Frage nach, wie wir in einer komplexen Welt mit begrenzter Erkenntnis gute Entscheidungen treffen können. Wie finden wir heraus, was wir aus moralischen Gründen tun bzw. unterlassen sollen? Im Dialog entwickeln Gabriel und Scobel das Prinzip der radikalen Mitte, in der sich unser Wissen, Denken, Fühlen, unsere Werte und Erfahrungen in einer Entscheidung und zugleich im Handeln verdichten. Werden wir uns dieser Mitte bewusst und kultivieren wir sie, erkennen wir in ihr die Wirklichkeit, in der wir nun einmal leben. Und diese klare Erkenntnis brauchen wir, um den Herausforderungen unserer Zeit mit geübter Urteilskraft zu begegnen und die Zukunft zu gestalten. Dieses Buch ist definitiv keine leichte Kost für den im philosophischen Dialog ungeübten Leser, aber eine überaus spannende und zukunftsweisende Lektüre über Gemeinsinn, Ethik, Fortschritt, Menschlichkeit, Komplexität und Nichtwissen. Vor uns liegt ein gewaltiger Raum der Möglichkeiten, in dem, davon sind Markus Gabriel und Gert Scobel überzeugt, das Gute immer eine reale Option ist.

Markus Gabriel / Gert Scobel
Zwischen Gut und Böse
Philosophie der radikalen Mitte
Edition Körber 2021
EUR 22,00

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