Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte

Gefragt nach der Essenz seiner Zeit als buddhistischer Mönch, muss der Schwede Björn Natthiko Lindeblad nicht lange überlegen: „Am allermeisten schätze ich an dem täglichen spirituellen Training, über siebzehn Jahre lang, dass ich nicht mehr an alles glaube, was ich denke. Das ist meine Superkraft.“ Nach einer zwar erfolgreichen, aber nicht überzeugenden Karriere als Diplom-Kaufmann weiß der damals 26-Jährige eines Tages, dass er dieses Leben so nicht länger führen will und kann. Immer lauter schreit die innere Stimme in ihm nach radikaler Veränderung: Weniger Haben, mehr Sein. So trennt er sich von all seinem Hab und Gut, rasiert sich die Haare und beginnt ein Leben als buddhistischer Mönch im Waldkloster von Ajahn Chah im nördlichen Thailand. Meditieren, atmen, sich selbst und andere annehmen und lieben, enthaltsam sein, lernen, die Gedanken loszulassen: Häufig glauben wir Gedanken, die uns nicht guttun und sind somit meist selbst die Ursache unseres Leids. „Ich kann mich irren, es kann auch alles ganz anders sein“ – im Zulassen dieses Nichtwissens liegt der Zugang zum klügeren Teil von uns, zu echter Weisheit und zu tiefem Vertrauen in etwas, das weitaus größer ist als wir. In dieser autobiografischen Erzählung lässt uns Björn Natthiko Lindeblad an den Erkenntnissen auf seinem Weg als Waldmönch teilhaben. Dieser Weg des Herzens ist nicht immer leicht – aber immer lohnenswert.