Innerer Frieden – äußerer Frieden

Buddhismus ist ein kluger Weg, Freude am Leben zu haben.“ Wie kaum ein anderer Lehrer vermochte der vietnamesische Zen-Meister Thich Nhat Hanh die buddhistische Sicht auf die Welt in klaren, einfachen Worten und oft poetischen Bildern zu vermitteln. Er zeigte damit einen Weg auf, mit den Schwierigkeiten und Herausforderungen des Lebens gut umgehen zu lernen sowie Freude, Glück und Dankbarkeit zu kultivieren. Er vermittelte Buddhismus nicht als abgehobene Lehre zu einer fernen Erleuchtung, sondern als überaus praktische Lebenskunst, als Weg der Heilung und Transformation.

Innerer Frieden – äußerer Frieden ist eines der frühen Bücher Thich Nhat Hanhs, das leider viele Jahre vergriffen war und nun in einer Neuauflage mit einem Vorwort der bekannten britischen Verhaltensforscherin und Umweltaktivistin Dr. Jane Goodall endlich wieder zugänglich ist. Goodall hat Thich Nhat Hanh, wie sie bedauernd schreibt, leider nie persönlich kennengelernt, denn Innerer Frieden – äußerer Frieden habe tief in ihr etwas berührt, Erinnerungen an Zeiten der Not und des Krieges in ihr wachgerufen, in denen sie intuitiv spürte, dass voll und ganz im gegenwärtigen Moment zu leben eine hilfreiche Möglichkeit war, mit Schmerz und Leiden umzugehen. Später entdeckte sie eine weitere: aktiv zu handeln, um zu helfen und auch im sogenannten Außen Veränderungen anzustoßen.

Beide Wege hat Thich Nhat Hanh in seinem Leben wahrhaft verkörpert und er beschreibt sie in diesem wunderbaren Buch. Es war eines der ersten Bücher, die ich in den 1980er-Jahren von ihm übersetzt habe, und jetzt, beim erneuten Lesen, bin ich einmal mehr fasziniert von der Liebe und Freundlichkeit, aber auch der Kraft und Intensität, die sich in seinen Worten ausdrücken. Seine Empfehlungen, wie wir achtsamer, friedvoller, glücklicher mit uns und anderen leben können, sind sehr alltagsnah, konkret – und hochaktuell: Wir müssen der Frieden sein, den wir uns für die Welt wünschen. Und dafür ist es hilfreich, sich von den Wundern und der Schönheit des Lebens berühren zu lassen.